Hallo liebe Freunde,
Tag 6 meiner Reise ist angebrochen und heute steht ein langer Tag bevor. Ich habe mir einen Guide/Fahrer gebucht, welcher mich zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten in der Nähe von Kandy bringen soll.
Nach einem kurzen Frühstück, bestehend aus Toast und Nutella, geht es auf in Richtung Norden. Zunächst geht es zu einem großen Hindutempel in Matale, wo mir der Guide einiges über die verschiedenen Götter des Hinduismus erzählt. Parallel bereiten Frauen draußen vor dem Tempel viele Feuerstätten vor, um Reis für die Götter zu kochen. Es ist Sonntag und die Kinder gehen zum Religionsunterricht zur Sonntagsschule.
Nach dem Tempelbesuch geht es mit dem Auto 20 min weiter in Richtung Norden. Hier befindet sich in der Nähe der Ortschaft Kawdupelella der Royal Spice and Herbal Garden. In diesem Garten führt mich ein Gewürzspezialist an den verschiedenen Gewürzpflanzen vorbei und demonstriert deren Anwendung und die Gewinnung des eigentlichen Gewürzes. Nach etwa 20 min werde ich in einen Verkaufsraum geführt, wo ich überteuerte Produkte erwerben soll. Dies kann ich mit dem bezahlen von 200 Rupien (ca. 1,06€) an den Guide als Trinkgeld abwenden.
Generell fällt auf Sri Lanka schnell auf, dass die Einheimischen mit jeder Gelegenheit versuchen, den Touristen etwas Geld aus der Tasche zu ziehen. Hier ist also Vorsicht geboten.
Weiter auf meiner Strecke geht es nach Dambulla, einem Ort knapp 2 Stunden nördlich von Kandy. Dort gibt es einen alten Höhlentempel. In diesen Höhlen sind Malereien zu sehen, welches zum Unesco Weltkulturerbe gehören. Insgesamt wurden 5 Höhlen innerhalb von 14 Jahren aus dem Fels geschlagen. In jeder der Höhlen sind diverse Buddha Statuen zu sehen, welches komplett aus dem Stein geschlagen wurden. Auch einiges Könige haben sich hier verewigen lassen. Die Höhlen sind sehr beeindruckend, unter anderem liegt ein etwa 10 Meter langer Buddha quer in einer der Höhlen.
Nach diesem aufregenden Besuch ist der Tag noch lange nicht vorbei und es geht munter weiter zur nächsten Attraktion auf dem Tagesplan. Unweit der Höhlen halten wir am Straßenrand. Dort werde ich mit einem Ochsenkarren durch das Hinterland gefahren hin zu einem kleinen See, welcher vor langer Zeit angelegt wurde, um mit dem ausgehobenen Material Ziegel zu brennen. Mit einem kleinen Floß fährt mich ein einheimischer über den See, während viele Einwohner im Wasser stehen und auf Fische angeln. Nach etwa 15 min sind wir am anderen Ende des Sees angekommen und gehen in eine Traditionelle sri-lankische Küche. Hier erklären mir eine Mutter und ihre Tochter, wie traditionelle Curries hergestellt werden und bereiten mit mir zusammen ein sehr umfangreiches Mittagessen zu. Mein Guide und ich dürfen uns nach der Fertigstellung den Magen vollschlagen.
Den letzten Programmpunkt bildet die Besteigung des Sigiriya Felsens. Auf diesem weithin sichtbaren und sehr bekannten Felsen hat sich ein König eine Festung bauen lassen. Von dieser existieren leider nur noch die Grundmauern, die Besteigung ist aber trotzdem sehr empfehlenswert. Nachdem der Guide mich zum Eingang gebracht hat, geht es für mich alleine mit dutzenden anderen Touristen unzählig viele Treppen und Wege nach oben. Man sollte hier durchaus schwindelfrei sein und auf die Baufähigkeiten der Einheimischen vertrauen, sonst wird einem schnell mulmig. Nach knapp 45 min ist es geschafft und ich stehe oberhalb der gesamten Umgebung um mich herum. Der Ausblick ist beeindruckend. Sri Lanka ist erstaunlich grün und, zumindest in dieser Gegend, noch sehr gut erhalten, bezogen auf den Baumbestand. Dieser Aussicht ist wirklich fantastisch und ich verbringe etwa eine halbe Stunde hier oben, bevor es wieder auf den Weg nach unten geht.
Dort angekommen geht es mit meinem Fahrer wieder in Richtung Kandy. Dieser Fahrt dauert noch einmal 2,5 Stunden und nach einer kleinen Stärkung falle ich erschöpft ins Bett.
Euer Rolf