Archiv für den Monat: Januar 2018

Tag 9 – Little Adams Peak, Nine Arch Bridge und Ravana Falls

Und ein neuer Tag beginnt in meiner wundergrünen Welt…

Heute steht mir ein kompletter Tag in Ella und Umgebung zur Verfügung. Die Gastgeber servieren mir ein sehr schönes, westliches Frühstück bestehend aus Toast, Marmelade, Spiegeleiern und leckerem Ceylon Tee. Nach diesem Leckerbissen genieße ich die wunderschöne Anlage in welcher ich mich befinde. Rund um mich zwitschern die Vögel, die Hunde und Hühner laufen durch die Gegend und ab und an hört man einen überfüllten Bus sich den Weg frei hupen.

Nach dieser mentalen Stärkung geht es los zur ersten Etappe des heutigen Tages, dem Little Adams Peak. Dies ist ein kleiner Berg, welcher in 45 min wandern zu erklimmen ist. Es geht zunächst die Straße hinunter an diversen Gasthäusern und Restaurants vorbei. Dann biege ich ein in eine kleine Nebenstraße. Diese ist auf beiden Seiten gesäumt von Teebüschen. Ich lass den Blick in die Weite und das Tal schweifen, alles ist grün und sieht einfach traumhaft aus. Zwischendrin sind immer wieder Teepflückerinnen zu sehen, welche jedes Blatt einzeln abrupfen. Nach etwa 10 Minuten laufen geht es steiler den Berg hinauf. Wie in Asien üblich, führt eine steile, zum Teil ausgesetzte, Treppe den Berg hinauf. Es sind schon einige Wanderer zusammen mit mir auf dem Weg nach oben. Aber der Weg ist noch gut begehbar. Hier wundert es mich auch nicht, dass plötzlich am Wegesrand 2 Kühe genüsslich das Grün der Büsche wegknabbern. Endlich bin ich oben angekommen und mich begrüßt bereits ein sitzender Buddha auf dem Gipfel des Berges. Die Aussicht ist faszinierend. Ringsum ist es grün und tropisch schön. Selbst der Ella Rock gegenüber ist bis zum Gipfel begrünt. In Europa würde auf dieser Höhe bereits nur noch wenig Gras und Geröll vorhanden sein.

Nach dem Ausflug auf den Gipfel zieht es mich zunächst die Treppen wieder hinab, was sich schwieriger gestaltet als gedacht, denn es sind nun einige Leute unterwegs und ich muss ständig Menschengruppen ausweichen. Auf meinem Weg zur nächsten Attraktion komme ich wieder an wunderschönen Teeplantagen und begrünten Hängen vorbei. Nach weiteren 45 min erreiche ich eine kleine Saftbar, wo ich mir einen leckeren Papaya-Bananen-Saft bestelle. Von hier aus habe ich einen wunderschönen Ausblick auf die Nine Arch Bridge. Dies ist eine Eisenbahnbrücke mit 9 steinernen Bögen, welche über ein grünes Tal mit Teeplantagen und einem kleinen Bach führt. Es sind dutzende Backpacker unterwegs, welche über die Brücke marschieren und sich selbst in Szene setzen. Das Wandern über die Brücke ist relativ ungefährlich, da die Züge vorher hupen und mit nicht mehr als 20 km/h darüber fahren.

Nach kurzer Überlegung und kurzem Verhandeln entscheide ich mich ein Tuk Tuk zu den Ravana Wasserfällen zu nehmen. Die Fahrt mit einem sehr bequemen Fahrzeug dauert 20 Minuten und schon bin ich angekommen an meiner nächsten Station des heutigen Tages. Der Fahrer setzt mich vor einer Brücke ab und wartet auf meine Rückkehr. Ich gehe über die Brücke und bin fasziniert. Ich lasse meinen Blick nach oben schweifen und ein riesiger Wasserfall erstreckt sich vor mir. Das Wasser läuft über unzählige Stufen und ebenen, in verschiedenen Höhen hinunter ins Tal. Ich mache einige schöne Fotos und muss nebenher aufpassen, dass mir die Affen nichts klauen und die Busse mich nicht umfahren. Ein ständiges Gewusel in diesem Land. Was mir auffällt ist, dass Affen und Hunde sich sehr gut zu verstehen scheinen.

Nach diesem letzten Punkt verspüre ich ein dezentes Hungergefühl und lasse mich von meinem Tuk Tuk Fahrer zurück in die Stadt bringen. Es geht in das Café Chill. Ein sehr hipstermäßige Atmosphäre durchzieht den ganzen Ort, so auch dieses Café. Ich entscheide mich für ein Clubsandwich und kehre danach zu meiner idyllischen Unterkunft zurück. Ich genieße die Sonne und die Geräusche der Natur.

Am späten Nachmittag mache ich mich erneut auf den Weg hinunter zur Eisenbahnbrücke. Dieses Mal laufe ich selbst hinüber und bekomme ein wenig das “Hipsterfeeling”. Kurz nachgezählt, es sind tatsächlich 9 Bögen unter der Brücke. So unbeschwerlich der Weg über die Brücke ist, desto schwieriger ist der Weg dorthin. Es geht über unzählige Treppen, kleine Wege und steil herabführende, rutschige Sandwege in die Tiefe.

Auf der anderen Seite der Brücke angekommen verhandle ich eine Weile mit den Tuk Tuk Fahrern, bis sich einer auf meinen Preis einlässt. Er wählte etwas gequält, da es 8 Kilometer, angeblich durch sehr unwegiges Gelände wären. Ich lass mich überraschen dachte ich und stieg ein. Und er hat nicht zu viel versprochen. Der Weg ist mehr als abenteuerlich, es geht über Schotterpisten, matschige Sandwege, steile Böschungen hoch, wo man denkt das Dreirad kippt jeden Moment um, über Brücken und mit aberwitzigen Geschwindigkeiten in uneinsichtige Kurven. Aber was soll ich sagen, er hat seine Sache wirklich sehr gut gemacht und ich bin heil angekommen. Für diese Leistung lasse ich etwas extra Geld springen.

Müde kehre ich in meine Unterkunft zurück und nach einer weiteren kleinen Stärkung am Abend falle ich todmüde in mein Bett.

Euer Rolf

Tag 8 – Zugfahrt Kandy-Ella

Ayubowan!

Heute verlasse ich das lebendige Städtchen Kandy wieder und reise mit dem Zug weiter in das etwa 130km entfernte Bergdörfchen Ella. Nach einem reichhaltigem Frühstück im benachbarten Hotel mache ich mich auf die lange Reise. Mit dem Tuk-Tuk geht es zum Bahnhof. Der Tuk-Tuk Fahrer gibt sein bestes mich auf dem schnellsten Weg zum Bahnhof zu bringen. Kein Bus und Auto bleibt unüberholt und keine Lücke ist zu eng für meinen Fahrer.

Am Bahnhof angekommen treffe ich auf viele Backpacker die ebenfalls mit dem Zug nach Ella weiterreisen wollen. Für alle ist die Zugfahrt in Sri Lanka etwas besonderes und gemeinsam versucht man das eine oder andere Rätsel zu lösen. Wo ist welches Gleis, wo ist mein Abteil und wann kommt der Zug überhaupt?

Die Züge in Sri Lanka sind meist in drei Klassen eingeteilt. Eine kleine erste Klasse mit Klimaanlage, eine zweite Klasse mit teils reservierten Sitzplätzen und einer dritten Klasse. Ich habe mich entschieden bereits einen Monat im Voraus mein Ticket für die reservierte zweite Klasse zu buchen. Das war keine schlechte Idee, denn der Zug ist sehr voll und die Sitzplätze sind knapp.

Der Zug fährt mit einer maximal Geschwindigkeit von 30-40 km/h und hält etwa alle 10 min an. Für die Strecke nach Ella brauche ich etwa 6h. Für das Reisen in Sri Lanka braucht man viel Zeit, denn auch auf den Straßen kommt man nicht wesentlich schneller voran.

Die Strecke von Kandy nach Ella gilt als eine der schönsten Bahnstrecken der Welt, gespannt setze ich mich auf meinen Platz und lehne mich aus dem geöffneten Fenster. Die Fahrt kann beginnen!

Der Zug setzt sich laut ratternd in Bewegung und fährt langsam Richtung Süden. Die Landschaft ist traumhaft, es geht vorbei an Teeplantagen, riesigen grünen Wäldern, kleinen Dörfern und durch imposante sehr grüne und hohe Gebirge. So eine Art Landschaft habe ich in meinem ganzen Froschleben noch nicht gesehen und kann sie auch mit nichts so wirklich vergleichen. Die Bahn legt neben Streckenkilometern auch einige Höhenkilomter zurück. Je höher der Zug fährt, desto nebeliger und mysteriöser wird die Landschaft. Langweilig wird es mir nicht. Ich lehne mich die ganze Fahrt über aus dem Fenster und genieße die Landschaft.

An jedem Bahnhof warten bereits Einheimische auf den Zug und verkaufen durch die offenen Fenstern und Türen allerlei Snacks und Getränke. Das Angebot reicht von Obst und Nüssen bis hin zu landestypischer frittierter Kost. Leider kann ich nicht lange widerstehen und kaufe mir für wenige Rupien Mandarinen und Ananasstückchen.

Nach etwa sechs Stunden Fahrt komme ich in Ella an. Hier steigen sehr viele Leute aus. Das wunderschöne Bergdörfchen Ella scheint das Backpacker Paradies schlechthin zu sein. In dem winzigen Ort gibt es zahlreichen Bars, Lokale und kleine Supermärkte. Nach einem kurzem Fußmarsch gelange ich zu meiner schönen Unterkunft. Ich wohne die nächsten zwei Tage in einem idyllischen kleinem Gartenbungalow direkt am Wald.

Nach einer kleinen Stärkung falle ich müde ins Bett und freue mich auf den nächsten Tag in Ella.

Ayubowan,

euer Rolf!

Tag 7 – Udawatta Kele Sanctuary

Hallo Freunde,

ein neuer Tag in Kandy bricht mit dem lauten morgendlichen Mönchgesangs von fünf bis sechs Uhr morgens an. Der Mönch singt laut und unermüdlich jeden Morgen zwei Stunden durch.

Nach einem kleinem Frühstück breche ich auf in den örtlichen Wald. Das Udawatta Kele Reservat ist mit einer kurzen Tuk Tuk Fahrt schnell erreicht. Ich wandere circa 1,5h durch das dschungelähnliche Reservat. Neben vielen interessanten Pflanzen sehe ich auch einige gutversteckte Dschungelbewohner. Darunter einige exotische Vögel, Schweine, Rehe und Affen. Ich höre viele Tiere nur und schaue lange ins Dickicht. Hierbei entdecke ich noch einige gut getarnte Aras.

Nach einem interessanten Spaziergang lasse ich mich mit dem Tuk Tuk wieder in die Stadt fahren und stärke mich noch kurz in einem Einkaufszentrum mit ein paar leckeren China-Nudeln.

Nach dem Mittagessen werde ich sehr müde, auch ein Frosch braucht einmal Schlaf. Ich entscheide ins Gästehaus zurückzukehren und mich etwas hinzulegen. Ich schlafe bis der Mönch wieder mit seinem lauten Abendgesang beginnt und mache mich dann noch einmal kurz in Stadt auf um ein paar Einkäufe zu tätigen.

Bis morgen,

euer Rolf

Tag 6 – Hinduistischer Tempel, Gewürzgarten, Höhlentempel, Essen und Sigiriya

Hallo liebe Freunde,

Tag 6 meiner Reise ist angebrochen und heute steht ein langer Tag bevor. Ich habe mir einen Guide/Fahrer gebucht, welcher mich zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten in der Nähe von Kandy bringen soll.

Nach einem kurzen Frühstück, bestehend aus Toast und Nutella, geht es auf in Richtung Norden. Zunächst geht es zu einem großen Hindutempel in Matale, wo mir der Guide einiges über die verschiedenen Götter des Hinduismus erzählt. Parallel bereiten Frauen draußen vor dem Tempel viele Feuerstätten vor, um Reis für die Götter zu kochen. Es ist Sonntag und die Kinder gehen zum Religionsunterricht zur Sonntagsschule.

Nach dem Tempelbesuch geht es mit dem Auto 20 min weiter in Richtung Norden. Hier befindet sich in der Nähe der Ortschaft Kawdupelella der Royal Spice and Herbal Garden. In diesem Garten führt mich ein Gewürzspezialist an den verschiedenen Gewürzpflanzen vorbei und demonstriert deren Anwendung und die Gewinnung des eigentlichen Gewürzes. Nach etwa 20 min werde ich in einen Verkaufsraum geführt, wo ich überteuerte Produkte erwerben soll. Dies kann ich mit dem bezahlen von 200 Rupien (ca. 1,06€) an den Guide als Trinkgeld abwenden.

Generell fällt auf Sri Lanka schnell auf, dass die Einheimischen mit jeder Gelegenheit versuchen, den Touristen etwas Geld aus der Tasche zu ziehen. Hier ist also Vorsicht geboten.

Weiter auf meiner Strecke geht es nach Dambulla, einem Ort knapp 2 Stunden nördlich von Kandy. Dort gibt es einen alten Höhlentempel. In diesen Höhlen sind Malereien zu sehen, welches zum Unesco Weltkulturerbe gehören. Insgesamt wurden 5 Höhlen innerhalb von 14 Jahren aus dem Fels geschlagen. In jeder der Höhlen sind diverse Buddha Statuen zu sehen, welches komplett aus dem Stein geschlagen wurden. Auch einiges Könige haben sich hier verewigen lassen. Die Höhlen sind sehr beeindruckend, unter anderem liegt ein etwa 10 Meter langer Buddha quer in einer der Höhlen.

Nach diesem aufregenden Besuch ist der Tag noch lange nicht vorbei und es geht munter weiter zur nächsten Attraktion auf dem Tagesplan. Unweit der Höhlen halten wir am Straßenrand. Dort werde ich mit einem Ochsenkarren durch das Hinterland gefahren hin zu einem kleinen See, welcher vor langer Zeit angelegt wurde, um mit dem ausgehobenen Material Ziegel zu brennen. Mit einem kleinen Floß fährt mich ein einheimischer über den See, während viele Einwohner im Wasser stehen und auf Fische angeln. Nach etwa 15 min sind wir am anderen Ende des Sees angekommen und gehen in eine Traditionelle sri-lankische Küche. Hier erklären mir eine Mutter und ihre Tochter, wie traditionelle Curries hergestellt werden und bereiten mit mir zusammen ein sehr umfangreiches Mittagessen zu. Mein Guide und ich dürfen uns nach der Fertigstellung den Magen vollschlagen.

Den letzten Programmpunkt bildet die Besteigung des Sigiriya Felsens. Auf diesem weithin sichtbaren und sehr bekannten Felsen hat sich ein König eine Festung bauen lassen. Von dieser existieren leider nur noch die Grundmauern, die Besteigung ist aber trotzdem sehr empfehlenswert. Nachdem der Guide mich zum Eingang gebracht hat, geht es für mich alleine mit dutzenden anderen Touristen unzählig viele Treppen und Wege nach oben. Man sollte hier durchaus schwindelfrei sein und auf die Baufähigkeiten der Einheimischen vertrauen, sonst wird einem schnell mulmig. Nach knapp 45 min ist es geschafft und ich stehe oberhalb der gesamten Umgebung um mich herum. Der Ausblick ist beeindruckend. Sri Lanka ist erstaunlich grün und, zumindest in dieser Gegend, noch sehr gut erhalten, bezogen auf den Baumbestand. Dieser Aussicht ist wirklich fantastisch und ich verbringe etwa eine halbe Stunde hier oben, bevor es wieder auf den Weg nach unten geht.

Dort angekommen geht es mit meinem Fahrer wieder in Richtung Kandy. Dieser Fahrt dauert noch einmal 2,5 Stunden und nach einer kleinen Stärkung falle ich erschöpft ins Bett.

Euer Rolf

Tag 5 – Buddha Statue, Royal Botanical Garden und Buddha Zahntempel

Hallo liebe Freunde und willkommen zurück zum ersten Tag aus Kandy. Es sind 27 Grad und ein angenehmer Wind geht. Nach einem Frühstück im benachbarten Hotel mache ich mich zu Fuß auf zur Buddha Statue “Bahiravokanda Vihara”. Der Ausblick über die Stadt ist schön und ich kann immerhin bis zu Buddhas Arm aufsteigen über Treppen. Wo man ziemlich aufpassen muss als Tourist in Sri Lanka, ist das ständige betteln nach Geld für marginale Leistungen der Einheimischen. Zum Beispiel möchte man sich auf Toilette die Hände abtrocknen, bekommt ein Handtuch gereicht und soll direkt eine möglichst hohe Spende abdrücken. Draußen ist es warm genug…die Hände sind in 2 min trocken…

Nach dieser Besichtigung geht es für mich weiter mit dem Tuk Tuk zum Royal Botanical Garden. Diese Grünanlage ist wunderschön angelegt und bietet bei der Hitze viel angenehmen Schatten. Der Rundgang durch den Park zieht sich ziemlich. 3 Stunden sollte man mindestens einrechnen. Dafür ist die Vielfalt der Pflanzen hier schier unbegrenzt. Ab und an hüpft ein Eichhörnchen oder ein Affee über den Weg oder Vögel fliegen vorbei. In der nordwestlichen Ecke des Parks hat sich eine schier unendlich scheinende Kolonie von Flughunden nieder gelassen. Diese hängen zu Hunderten in den Bäumen oder kreisen schreiend über dem Park. Ich muss aufpassen nicht von herunter fallenden Exkrementen getroffen zu werden. Ausgewachsene Exemplare erreichen eine Flügelspannweite von bis zu 1,40m.

Nach diesem herrlichen Ausflug gönne ich mir eine kurze Verschnaufpause im Hotel, bevor es abends zu Fuß um den See geht zum heiligsten aller buddhistischen Tempel. Dem Zahntempel. Hier soll ein Zahn Buddhas in einer Reliquie existieren. Jeden Abend um 18:30 Uhr findet eine große Prozession statt mit singenden Mönchen und Dutzenden Buddhisten, welche Opfergaben am Buddha abliefern wollen.

Der erste Tag war lang und abwechslungsreich, so geht es morgen weiter.

Euer Rolf